Mitgliederversammlung und Fachaustausch Wasserkraft NRW 2017
Am 5. Oktober kamen die Mitglieder der AG Wasserkraftwerke NRW sowie weitere Betreiber und Unternehmen aus der Wasserkraftbranche in Erkrath zusammen, um den aktuellen Stand der Wasserkraftnutzung in NRW zu diskutieren. Der Fachaustausch fand in Kooperation mit der EnergieAgentur.NRW statt.
Im öffentlichen Vortragsteil schildert Ulrich Schmidt von der GLS Bank, welche Ansätze es bei der Finanzierung eines Wasserkraftprojekts gibt und welche Fördermittel dabei eingebunden werden können. Da die Anforderungen an die gewässerverträgliche Ausgestaltung der Wasserkraft sehr hoch sind, erklärt Lutz Juhrig von der Stellba Hydro GmbH & Co. KG im Anschluss die VLH-Turbine und erläutert dabei Technik, Anwendung und Erfahrungen dieser innovativen und fischfreundlichen Technik.
Nach der Mittagspause berichtet Stefan Prott, Leiter des Netzwerks Wasserkraft der EnergieAgentur.NRW, über die Chancen, Grenzen und Perspektiven der Wasserkraftnutzung in Nordrhein-Westfalen. Abschließend stellt Reinhart Zech, Eigentümer und Betreiber der Dammer Mühle an der Düssel, seine Erfahrungen bei der Planung und Genehmigung der Wasserkraftanlage dar, bei der er einige Hürden überwinden musste.
Im Anschluss an die Vorträge schließt sich die Besichtigung der Wasserkraftanlage Dammer Mühle an. Zech zeigt bei der Führung die denkmalgeschützte Mühle, die 2014 technisch und gewässerökologisch angepasst und optimiert wurde. Dabei erläutert er, dass die Turbinennutzung im Mühlengebäude aufgegeben werden musste und daher in einem separaten Gebäude eine Kaplanturbine eingebaut wurde. Bei 1,7 Kubikmetern Wasser pro Sekunde und einer Fallhöhe von drei Metern können bis zu 200.000 kWh pro Jahr produziert werden. Um die Durchgängigkeit zu gewährleisten wurde zudem ein Vertical-Slot Fischpass neben dem Turbinenhaus errichtet. Bei dem Umbau des Standortes war es Zech ein Anliegen, den Erhalt und die Nutzung der ehemaligen Getreidemühle aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sicher zu stellen.